Interkommunales Gewerbegebiet Limes
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"Erweiterungsoptionen erforderlich"
Zweckverband „Interkommunales Gewerbegebiet Limes“ stimmt vor mehr als 250 Besuchern für Vergrößerung der Flächen
Wenn es nach dem Zweckverband „Interkommunales Gewerbegebiet Limes“ geht, steht einer Erweiterung des Gebiets an der Autobahn A 45 in Richtung Westen und Osten nichts im Weg.
Mit elf Ja- und vier Nein-Stimmen haben die Verbandsvertreter die Bauleitplanung und die Erweiterung des Aufstellungsbeschlusses für die beiden Bebauungspläne mit der jeweiligen Bezeichnung „Gewerbegebiet Limes – Erweiterung Ost“ und „Gewerbegebiet Limes – Erweiterung West“ beschlossen.
Mehr als 250 Besucher, Gegner wie auch Befürworter der Pläne, verfolgten die Sitzung in der Limeshalle in Himbach. Eigentlich sollte die Verbandsversammlung bereits Mitte März über die Bühne gehen. Doch der Sitzungssaal im Hammersbacher Rathaus erwies sich für die damals rund 150 Interessierten als zu klein, nachdem die Bürgerinitiative Schatzboden die geplante Erweiterung des gemeinsamen Gewerbegebiets von Büdingen, Limeshain und Hammersbach von derzeit rund 24 Hektar auf das Doppelte thematisiert hatte. Die Sitzung war deshalb vertagt worden (der Kreis-Anzeiger berichtete).
Zunächst wurde nun der Grundstücksverkauf an einen Interessenten, der im Gewerbegebiet eine Kombination aus Tagungshotel und Kongresszentrum errichten will, mit acht zu sieben Stimmen auf den Weg gebracht.
Verbandsvorsteher Michael Göllner (SPD), Bürgermeister von Hammersbach, hob das große Interesse an der Sitzung hervor, um dann als Einstieg die Chronik der Beschlüsse des Zweckverbands seit 2012 vorzustellen (siehe unten). Wichtig war ihm, die überwiegend einstimmig getroffenen Entscheidungen darzulegen. Erst in den letzten drei Jahren regte sich leiser Widerstand innerhalb des Gremiums.
Zum Punkt „Erweiterung Ost“ brachte Joachim Cott (Grüne, Büdingen) einen Änderungsantrag ein, der zwar keine Mehrheit fand, von der BI Schatzboden aber mit viel Applaus bedacht wurde. Er habe anfänglich das gemeinsame Projekt der drei Kommunen befürwortet. „Doch jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, wo es nicht mehr weitergeht. Ich hätte gerne, dass man ohne den Beschluss nach Hause geht“, forderte er eine Aufschiebung der Abstimmung über die Erweiterung. Er kritisierte das Ausgeliefertsein an die Dietz AG. Und er regte eine 3-D-Animation an, um zu sehen, was da genau auf die Region zukommt. Außerdem sollten Fachleute angehört werden, um über die Konsequenzen der Umwandlung eines Vorranggebiets für die Landwirtschaft, überlagert vom „Vorbehaltsgebiet für besondere Klimafunktionen“, wie es der Regionalplan Südhessen 2010 für die Erweiterungsfläche darstellt, informiert zu sein.
Alexander Kovacsek (CDU, Hammersbach) äußerte ebenfalls Bedenken. Er habe bereits im Februar 2016, als erste perspektivische Erweiterungen im Gespräch waren, dagegen gestimmt. Anfänglich habe auch ihn das Konzept mit regionalen Firmen überzeugt. Er frage sich, ob die Dietz AG dort hinpasse, die sich die Mieter suchen werden, um maximale Einnahmen zu generieren. Er bezweifelte, ob tatsächlich viele Arbeitsplätze geschaffen und Steuern wie erhofft in die Kassen der Kommunen gespült werden. „Am Ende kann es gut gehen, aber Hoffnung allein ist keine Garantie“. Ob die Kommunen tatsächlich viel Mitspracherecht hätten, wie Göllner sage, sehe er skeptisch. Mit dem jeweils mehrheitlichen Ja zur Aufstellung des Bebauungsplans „Gewerbegebiet Limes – Erweiterung Ost“ und „Gewerbegebiet Limes – Erweiterung West“ wurden aber nun die Voraussetzungen für die Erweiterung geschaffen. Der Plan umfasst die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen, die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit und Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange.
„Bedingt durch die stark angezogene Nachfrage an diesem Standort werden nunmehr nach Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Darmstadt (RP) die nächsten Erweiterungsoptionen West und Ost erforderlich“, heißt es in der Begründung . In einem ersten Schritt soll durch den Bebauungsplan „Erweiterung West“ und in zeitnaher Folge durch die „Erweiterung Ost“ die Nachfrage bedient werden. Die Fläche auf den Gemarkungen Himbach und Eckartshausen umfasst rund 17,5 Hektar und schließt sich östlich an das bestehende Gewerbegebiet an. Für diese Erweiterung wurde bereits konkreter Bedarf formuliert. Die Kommunen Limeshain und Büdingen beschlossen im September 2017 jeweils die Änderungen des Flächennutzungsplans. Der Zweckverband hatte im August 2017 den Beschluss gefasst, beim RP einen Antrag auf Zielabweichung vom Regionalplan Südhessen 2010 zu stellen. Die andere Fläche auf der Gemarkung Langen-Bergheim ist 10,30 Hektar groß und schließt sich westlich an das bestehende Gewerbegebiet an. Der überwiegende Teil davon soll durch die Dietz AG erworben und entwickelt werden, so die Begründung.
Kim Sen-Gupta, Sprecher der BI, nahm die Entscheidung der Verbandsversammlung hin. „Wir müssen weiter arbeiten“, stellte er gegenüber dieser Zeitung fest. Er erinnerte an die Veranstaltung am 8. April um 20 Uhr in der Kulturscheune in Himbach. Da hat die BI einen Abend organisiert, an dem Bürger und im Zweckverband aktive Gemeindevertreter in den Dialog kommen sollen.
Der Zweckverband hat eine Broschüre erstellt, um über seine Ideen, Motive und den Planungsstand des Gewerbegebietes zu informieren. Das Heft ist an Haushalte in Limeshain, Hammersbach und Eckartsborn verteilt worden. Mehr Transparenz soll zudem ein neues Informationsportal unter www.gewerbegebiet-limes.de bieten.
DIE CHRONOLOGIE
Die Beschluss-Chronik des Zweckverbands: Juni 2012 Aufstellung Bebauungsplan; März 2013 Abwägung der frühzeitigen Beteiligung und Offenlagebeschluss; Juli 2013 Satzungsbeschluss Bebauungsplan über 24 Hektar; März 2014 Aufstellungsbeschluss für die erste Änderung des Bebauungsplans wegen der Verschiebung der Straße, weil MW Dental Interesse anmeldet; Mai 2015 Projektvorstellung Dietz AG, Erwerb der westlichen Flächen im Gebiet des Bebauungsplans, Verbandsversammlung fordert Vorstand auf, mit der Dietz AG weiter zu verhandeln; August 2015 Kaufvertrag mit Dietz AG mit Option für die ausgewiesene Westseite; Dezember 2015 Projektvorstellung Dietz AG, Realisierung einer Halle mit einer Fläche von 40 000 Quadratmetern auf der Westseite, Grundsatzbeschluss zur Erweiterung West. Alle Beschlüsse einstimmig; Januar 2016 Vorstellung der Firma Fiege, Reifenlogistik, auf Erweiterungsfläche Ost, benötigte Hallenfläche 70 000 bis 80 000 Quadratmeter; Februar 2016 perspektivische Entwicklung des Gebietes in Richtung Osten (9 Ja, 1 Nein); Juni 2016 weiteres Vorgehen der Dietz AG, Erwerb der bestehenden Flächen und Erweiterung des Gebietes Ost und West. Ausarbeitung städtebaulicher Verträge (11 Ja, zwei Nein, 1 Enthaltung); September 2016 Erweiterung des Verbandsgebietes Nord, Ost, West (12 Ja, drei Nein), parallel Bauleitverfahren für die Erweiterung Nord in Limeshain; Februar 2017 erste Änderung des Bebauungsplans (einstimmig), Juni 2017 Auftrag zur Bauleitplanung der 2. Erweiterung (einstimmig) und Satzungsbeschluss 1. Änderung des Bebauungsplans (einstimmig); August 2017 Bauleitplanung Erweiterung West und Ost, Beschluss Antrag auf Zielabweichung (10 Ja, 3 Nein), Antrag auf Änderung des Regionalen Flächennutzungsplans und Anträge zur Änderung des Flächennutzungsplans für Büdingen und Limeshain (10 Ja, 3 Nein). Oktober 2018 Erweiterung des Verbandsgebiets auf der Westseite um 7500 Quadratmeter (neun Ja, zwei Enthaltungen).
Quelle: Kreis-Anzeiger 05.04.2019
"Filetstück der Metropolregion"
Industrie- und Handelskammern informieren sich im interkommunalen Gewerbegebiet „Limes“ / Bürgermeister äußern sich zu Kritik
Die Vertreter der IHK zeigen sich voll des Lobes. „Ein solches Filetstück gibt es vermutlich nirgendwo sonst in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main: großräumig, gut erschlossen und so nah an der Autobahn, dass keine Siedlungen durchquert werden müssen, um ins Gewerbegebiet zu kommen. Ich finde es beeindruckend, dass die drei Kommunen die Gelegenheit genutzt haben, ihre Flächen gemeinsam zu entwickeln. Sie nehmen diese Aufgabe beherzt und sehr verantwortungsbewusst wahr.“ Mit diesen Worten lobte Dr. Gunther Quidde, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, die Entwicklung im interkommunalen Gewerbegebiet „Limes“ an der A 45. In einer Pressemitteilung äußern sich zwei Kammern gemeinsam mit den Bürgermeistern aus Limeshain und Hammersbach.
Zu einem Informationsaustausch über den Sachstand des Geländes kamen jetzt als Vertreter der Wirtschaft Gunther Quidde für die IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und Geschäftsführer Dr. Frank Wendzinski für die IHK Gießen-Friedberg mit den Bürgermeistern Michael Göllner (Hammersbach) und Adolf Ludwig (Limeshain) zusammen. Quidde und Wendzinski zeigten sich beeindruckt vom Baufortschritt und der erfolgreichen Vermarktung des interkommunalen Gewerbegebiets, das auf den Gemarkungen von Büdingen, Hammersbach und Limeshain liegt. Neben großen Flächen, insbesondere für die Neuansiedlung von Logistikunternehmen, stehen im Gewerbegebiet auch Flächen für kleine Unternehmen zur Verfügung. „Der Mix macht’s“, ist auch Wendzinski überzeugt. „Wir sind sehr froh darüber, dass die Kommunen die Verantwortung übernehmen und der Ansiedelung von vielen 100 Arbeitsplätzen den entsprechenden Raum geben“, betont er in der Presseerklärung.
Schon im ersten Bauabschnitt, der kurz vor der Vollendung steht, werden in den nächsten Jahren etwa 500 neue Arbeitsplätze, darunter auch viele Ausbildungsplätze, entstehen. „Ich begrüße es sehr, dass sich dort auch Logistikunternehmen ansiedeln. Von dieser sehr vielfältigen Branche haben viele oft ein falsches Bild. Logistik wächst trotz ihres hohen Automatisierungsgrades und schafft neue Arbeitsplätze“, betont Quidde bei seinem Besuch.
Die beiden Geschäftsführer begrüßen es ausdrücklich, dass die drei Kommunen mit der gemeinsamen Entwicklung genau diese Flächen schaffen. „Insbesondere ein strategisches Flächenmanagement und die Zusammenarbeit von Kommunen bei der Flächenausweisung sind wichtige Voraussetzungen, damit Unternehmen gute Rahmenbedingungen haben. Die optimale Lage des Gewerbegebietes ,Limes‘ bietet Entwicklungspotenzial für ansässige und ansiedlungswillige Unternehmen. Durch Gewerbesteuerzahlungen profitieren die beteiligten Kommunen, und damit letztendlich die Bürger“, so Wendzinski.
Die Bürgermeister ergänzen: „ Wir geben in unseren Kommunen dem Wohnungsbau, der Land- und Forstwirtschaft und dem Naturschutz entsprechende Räume. Dies gilt aber auch für das Gewerbe, das von den genannten Bereichen bei Weitem den geringsten Platz beansprucht. Wir finden aber es bedauerlich, wenn einzelne Interessensgruppen die berechtigen Interessen von anderen verkennen und in Abrede stellen.“ In der Pressemitteilung erklären die Bürgermeister gemeinsam: „Auch wir bedauern es, wenn landwirtschaftliche Flächen verloren gehen. Dabei ist aber auch klar, dass diese irgendwann einmal bewaldet und davor sogar teilweise besiedelt waren und so immer wieder einer anderen Nutzung verloren gegangen sind. Flächen werden nicht verbraucht, sondern einer anderen Nutzung unterzogen.“ Dies müsse verantwortungsbewusst geschehen. „Dafür führen wir mit allen Interessengruppen einen offenen und fairen Dialog. Dabei sind auch die Industrie- und Handelskammern wichtige Gesprächspartner“, so Michael Göllner und Adolf Ludwig, die sich bei den bei Quidde und Wendzinski bedanken, dass sie mit ihren IHKs die Gebietsentwicklung positiv begleiten.
Quelle: Kreis-Anzeiger 09.03.2019
Richtfest im Gewerbegebiet Limes
500 Arbeitsplätze entstehen
Vor den Toren der zwölf Meter hohen Halle herrscht emsiges Treiben der Baufirmen. Innen deuten weiß gedeckte Tischreihen darauf hin, dass dort etwas Wichtiges ansteht. Gefeiert wird das symbolische Richtfest des Logistikparks Frankfurt Nord-Ost, der Teil des interkommunalen Gewerbegebiets Limes ist, den die Gemeinden Limeshain, Hammersbach und die Stadt Büdingen gemeinsam auf den Weg gebracht haben. Vertreter des Investors, der Dietz AG, und des Mieters, ID Logistics, wie auch die kommunale Politik sind voll des Lobes angesichts des bisher Erreichten.
2019 geht es los: Am 30. Juni will der Kontraktlogistiker ID Logistics in einer Halle mit knapp 40 000 Quadratmetern, die auf einer Fläche von 76 000 Quadratmetern derzeit gebaut wird, sein E-Commerce-Zentrum in Betrieb nehmen. Das kündigt ID-Logistics-Vertriebsleiter Sven Schürer am Mittwochnachmittag an. Etwa 500 Arbeitsplätze sollen dort in den nächsten zwei Jahren entstehen. Dafür investiert das Unternehmen mit französischen Wurzeln, das weltweit über 20 000 Mitarbeiter beschäftigt, mehrere Millionen Euro. Im neuen Logistikzentrum sollen bis zu 40 000 Bestellungen täglich versendet werden, wofür es erfahrene Logistik-Manager und Ingenieure, Personal- und IT-Experten sowie Logistik-Fachkräfte braucht. Der Standort des Logistikparks direkt an der A 45 und der Ausfahrt Hammersbach wird von den Rednern als optimal bezeichnet. "Die ideale Lage schreit danach, dass man etwas Vernünftiges macht", meint denn auch Lothar Klemm, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Dietz AG, und schaut nach vorne. "Wir möchten gerne im Frühjahr mit dem zweiten Bauabschnitt beginnen." Der Bauantrag sei gestellt. "Jetzt hoffen wir, dass wir Ende 2018 die Baugenehmigung erhalten", appelliert Klemm an die Regionalversammlung. Auch ein 3. und 4. Bauabschnitt seien geplant. Bei Komplettausbau umfasst der Logistikpark Frankfurt Nord-Ost 230 000 Quadratmeter modernste Flächen. "Damit wird der Standort ein wahrnehmbarer Teil im Portfolio der Dietz AG. "Mit ID Logistics haben wir einen Ankermieter mit Strahlkraft", stellt Klemm zufrieden fest. Das Projekt sei zwei Jahre "unter Radar" geflogen, da der Nordosten Frankfurts bei Handelsunternehmen, Herstellern und Logistikern bisher nicht auf der Landkarte verankert gewesen sei. Zuversichtlich blicken Klemm und die Dietz AG nach vorne. "Der neue Logistikpark schafft in einer der wichtigsten Logistikregionen Deutschlands die dringend benötigten Flächen für die Wirtschaft und insbesondere den Onlinehandel, der bei der Bevölkerung immer beliebter wird. Gleichzeitig hält er aufgrund seines großen Einzugsbereichs genügend Arbeitskräfte bereit."
Klemm dankt vor allem der Verbandsversammlung, in der Vertreter aus Büdingen, Hammersbach und Limeshain an einem Strang in Sachen interkommunales Gewerbegebiet ziehen, für die konstruktive Zusammenarbeit. Und er äußert weitere Wünsche. Denn angesichts der vielen Arbeitsplätze, die entstehen, müsse der Öffentliche Nahverkehr unbedingt an das Logistikzentrum angebunden werden, richtet er sich an die Vertreter der Kreispolitik. Und von den Kommunen erhofft er sich mit Schürer Unterstützung bei der Suche nach Arbeitskräften.
Für die drei Kommunen spricht Michael Göllner, Bürgermeister von Hammersbach, der die Bedeutung des Gewerbeparks für die Region unterstreicht. Gleichzeitig macht er deutlich, dass er und seine Amtskollegen nicht einfach nur Fläche bereitstellen wollten. Ein Viertel der Fläche des etwa 24 Hektar großen Areals soll für kleine Firmen vorgehalten werden, so Göllner. Auch wenn viel über den Flächenverbrauch geredet werde, bedeute ein derartiges Projekt auch Arbeitsplätze und Prosperität für den ländlichen Raum. "Ich bin stolz, dass wir langen Atem bewiesen haben. Geduld war gefragt. Wir waren uns nicht immer einig. Aber es hat sich ausgezahlt", sagt er.
Thorsten Stolz, Landrat des Main-Kinzig-Kreises, schätzt die Arbeit der drei Kommunen auch über die Kreisgrenzen hinaus. Er bricht eine Lanze für die wachsende Logistikbranche, die an dritter Stelle der Wirtschaftszweige in Deutschland liege, nach der Automobilbranche und dem Handel. Auf die Wünsche Klemms und Schürer eingehend, was die Verkehrsanbindung und die Vermittlung von Arbeitsplätzen angehe, verspricht er Unterstützung.
Quelle: Kreis-Anzeiger 22.11.2018
Französischer Großkonzern mietet sich ins Gewerbegebiet Limes ein
Der französische Konzern ID Logistics mietet sich in das Gewerbegebiet Limes ein. Die Dietz AG und der Vorstand des Zweckverbandes Interkommunales Gewerbegebiet Limes präsentieren mit dem Unternehmen ihren ersten Großmieter, der auf 40 000 Quadratmetern eine Halle beziehen wird. Eine weitere Zahl, die ebenso aufhorchen lässt, ist die Anzahl der zu erwartenden Arbeitsplätze: "Wir gehen davon aus, dass wir im ersten Jahr rund 150 bis 200 und 2020 500 Arbeitsplätze haben werden", sagt Sven Schürer, Vertriebsleiter von ID Logistics.
ID Logistic wird die Halle ab 1. Juli 2019 für einen Großkunden aus dem E-Commerce-Bereich in Betrieb nehmen. Der Konzern hat einen langfristigen Mietvertrag und deckt damit den kompletten ersten Bauabschnitt ab.
ID Logistic will vor dem offiziellen Start im Juli 2019 die Arbeitsplätze zügig besetzen. Hierfür werden ab sofort vom Standortleiter bis zum Picker geeignete Mitarbeiter gesucht. Zudem werden neue Ausbildungsplätze in den Bereichen Lagerlogistik und Administration geschaffen sowie Absolventen eines Dualen Studiums und Werkstudenten beschäftigt.
Der Firmenname ist zwar in Deutschland noch recht unbekannt, gehört jedoch zu den weltweit führenden Kontraktlogistikern. Kontraktlogistik heißt, das Unternehmen wird ausgelagerte Bereiche für andere Logistikunternehmen bedienen und den Warenausgang für Endkunden abwickeln. Für ID Logistic ist es der sechste Standort in Deutschland. Weltweit beschäftigt das Unternehmen an über 300 Standorten rund 19 000 Mitarbeiter und hat im vergangenen Jahr Erträge von 1,329 Milliarden Euro erzielt. Der Konzern will in Deutschland weiterwachsen und Sven Schürer bekundet das Interesse seines Unternehmens, noch mehr Fläche zu mieten.
Das Unternehmen will ausbilden, ein Duales Studium anbieten und sich in den nächsten Wochen mit Arbeitsagenturen, der Industrie- und Handelskammer, den Berufsschulen, den Fachhochschulen und den Universitäten in Verbindung setzen. Bei der Suche nach Arbeitnehmern hofft man auf die Unterstützung der Kommunen.
Aus dem Interkommunalen Gewerbegebiet wird nun der "Logistikstandort Rhein-Main-Ost". "Mit dem neuen Namen machen wir deutlich, dass dieses Gewerbegebiet nicht nur regionale Bedeutung hat, sondern dass von hier aus das ganze Rhein-Main-Gebiet bedient wird", sagt Lothar Klemm, Staatsminister a.D. und Vorstandsmitglied der Dietz AG. Die Dietz AG hatte immer auf renommierte, internationale Logistikunternehmen gesetzt und besitzt bereits 16 Hektar des Gewerbegebiets und hat die Option auf weitere Flächen. Auch für den kompletten zweiten Bauabschnitt führt die Dietz AG bereits konkrete Gespräche mit Interessenten. Er geht davon aus, dass man noch in diesem Jahr die gleichgroße Fläche für den zweiten Bauabschnitt komplett vermietet. Die Nachfrage nach Flächen in Hammersbach hat nach Auskunft von Markus Engelmann, Vorstandsmitglied der Dietz AG, in den vergangenen Monaten stark angezogen. Ziel der Dietz AG und des Zweckverbands ist es, in Verhandlungen mit der Regionalversammlung die Umsetzung der gesamten 40 Hektar-Fläche voranzutreiben. "Wir sind uns sicher, dass wir sehr gute Karten in der Regionalversammlung haben, um das zu erreichen", sagt auch Lothar Klemm.
"Für uns ist das ein bedeutsamer Tag",sagt Hammersbachs Bürgermeister Michael Göllner. Die Vermietung an einen Großmieter sei ein Meilenstein für die Region. Zum einen um Arbeitsplätze in der Region zu halten und zum anderen um nachhaltig die wirtschaftliche Grundlage für die Kommunen weiter auszubauen. Das Gelände haben die drei Kommunen Hammersbach, Limeshain und Büdingen gemeinsam entwickelt. "Wir sehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Es ist eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten", sagt auch Büdingens Bürgermeister Erich Spamer. Wichtigster Faktor für alle drei Kommunen ist vor allem die Schaffung von Arbeitsplätzen, auch wenn der Ertrag der Gewerbesteuer sich durch den ausländischen Firmensitz wohl in Grenzen halten wird.
Die Kommunen haben, sagt Spamer, viel investiert. Nun gelte es, die Verhandlungen mit den Verkehrsgesellschaften der zwei Landkreise Main-Kinzig und Wetterau aufzunehmen, um die Verkehrsverbindungen zum Gewerbegebiet zu verbessern. In Eckartshausen wird die Stadt ein Baugebiet über 3,5 Hektar ausweisen. 20 Prozent der Fläche bleibt für kleinere und mittlere Firmen. Von diesem Areal ist bereits ebenfalls schon die Hälfte vermietet. Die kleineren Dienstleister, die sich dort ansiedeln, kommen vielleicht in den Genuss, ihre Leistungen den großen Firmen anzubieten.
Quelle: Kreis-Anzeiger 22.08.2018